News & Trends

Wohin steuert das autonome Fahren?

HÄNDE WEG VOM STEUER

Abstandsregler, Tempomat, Spurwechselassistent, Parkhilfe, Müdigkeitswarner, GPS – moderne Autos stecken voller automatisierter Technik. Die cleveren Assistenten sollen das Fahren bequemer, sicherer und Stück für Stück autonomer machen. Aber ab wann kann man wirklich vom «autonomen Fahren» reden?

Für diesen Begriff hat die SAE (Society of Automotive Engineers) eine Klassifizierung in fünf Gängen festgelegt: Je selbständiger das Auto fährt, desto mehr Punkte gibt es. Mit den obengenannten Assistenzsystemen erreichen wir gerade mal Autonomielevel von 0 bis 2. Erst wenn wir nicht mehr ans Lenkrad greifen oder die Pedale durchtreten und dem geliebten Automobil das alleinige Fahren anvertrauen, heisst es «level up» oder: Willkommen beim autonomen Fahren.

Unter ExpertInnen herrscht Konsens: Das autonome Fahren wird kommen. So rechnet man zum Beispiel damit, dass die fahrerlose Mobilität ab 2030 im Alltag ankommen wird. Der internationale Informationsdienst IHS Markit erwartet für 2035 einen weltweiten Absatz von rund 6.5 Mio. Autos der Kategorie Level 5.

Hat mein Portfolio Zukunft?

  • Ist mein Vermögen in die Zukunft investiert? 
  • Welche Risiken (Umwelt, alte Technologien, Greenwashing) hat mein Portfolio?
  • Welchen Footprint hat mein Vemögen?

DIE AUTONOME MOBILITÄT BRINGT NEUE INDUSTRIEN IN FAHRT UND WIRFT VIELE ETABLIERTE FIRMEN AUS DER BAHN

Das autonome Fahren bringt grundlegende Veränderungen mit sich, angefangen bei der technischen Ausstattung der Fahrzeuge. Zum Beispiel werden clevere Systeme benötigt, die das zu erfahrende Umfeld erkennen. Hier gibt es für Kameras, diverse Sensor-Technologien und die dazugehörige Datenverarbeitung neue Arbeitsfelder. Auch auf das Interieurdesign warten spannende Aufgaben. Schliesslich wird nicht mehr selbst gefahren, das schafft Zeit für andere Dinge. Also einsteigen, vielleicht einen Arbeitstisch ausklappen, die Multimediakonsole bedienen oder den Innenraum mit ein paar Handgriffen für ein Nickerchen in einen Schlafraum verwandeln.

Aber auch abseits der Strasse nimmt die Digitalisierung Fahrt auf. Während das autonome Fahren auf der Autobahn, ohne Gegenverkehr, Ampeln und FussgängerInnen, relativ einfach zu steuern ist, wird es auf Landstrassen und in quirligen Städten mit vielen verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen anspruchsvoller. Dies ist nur mit einer umfangreichen Vernetzung zu erreichen: von Autos untereinander sowie zwischen den entsprechenden Einrichtungen wie Verkehrsleitsleitsystemen, 5G-Mobilfunknetzen und einer cloudbasierten Kommunikationsinfrastruktur.

GIBT ES EINE ETHIK DES AUTOFAHRENS?

Auch wenn die Algorithmen zukünftig lernfähig sind, fährt ein KI gesteuertes Auto heute so, wie es der Mensch programmiert hat. Während wir in einer Gefahrensituation Handlungsalternativen intuitiv abwägen, wird das autonome Fahrzeug so reagieren, wie wir es ihm beigebracht haben. Und nun stellen wir uns folgenden Sachverhalt vor: Ein Kind rennt plötzlich auf die Strasse. Soll das Auto ausweichen und einen Crash mit mehreren Autos auf der Gegenfahrbahn riskieren, oder das Risiko eingehen, das Kind zu überfahren? Keine einfach zu beantwortende Frage, aber solche Gedankenspiele müssen angestellt werden, ebenso wie Versicherungsfragen, Rechtsgrundlagen und IT-Sicherheit zu klären sind. Und was wird aus den Millionen von LKW- und TaxifahrerInnen? Den Fahrschulen und last but not least dem traditionellem Autohandel?

DER MENSCH DENKT, DIE MASCHINE LENKT

Das autonome Fahren lässt neue Wirtschaftszweige, Dienstleistungen und damit Arbeitsplätze entstehen. Eine bessere Auslastung von Autos, die gemeinsam genutzt werden, führt zu höherer Effizienz, sinkendem Energieverbrauch und weniger CO2- Ausstoss. Alte oder kranke Menschen werden mobiler. Die Unfallzahlen werden zurückgehen und damit die Kosten im Gesundheitswesen. Leere Parkhäuser und Garagen bieten Gestaltungsraum für Besseres als ein Auto, das statistisch gesehen 80 Prozent der Zeit ungenutzt steht.