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Green Bonds – eine Anlagechance?
Grüner, höhere Rendite oder beides?
Auf der Suche nach nachhaltigen Anlagen mit positivem Impact erweisen sich bei Klima- und Umweltthemen Green Bonds als Überflieger. Investor*innen erhalten damit die Möglichkeit, gezielt in entsprechende Projekte zu investieren. Doch wie transparent und nachhaltig sind die grünen Anlagen wirklich? Wir schauen genau hin und klären auf, was Sie über Green Bonds wissen müssen.
Die Schweizer Telekomanbieterin Swisscom ersetzt ihre Dieselfahrzeuge durch Elektroautos und installiert Solaranlagen. Maßnahmen, die bis 2025 helfen sollen, den Netto-CO2-Ausstoß um 450’000 Tonnen zu senken. Anlegerinnen können das Vorhaben unterstützen, indem sie in den neuen Green Bond der Swisscom investieren, der mit einem Volumen von 500 Millionen Euro im Mai 2020 platziert wurde.
Swisscom erzielt so einen Zinsvorteil und stellt ihre Klimastrategie unter Beweis. Investorinnen ihrerseits erhalten den Nachweis, dass ihr Kapital direkt für Umweltverbesserungen eingesetzt wird. Das Schweizer Beispiel illustriert den weltweiten Boom der noch jungen Anlageklasse. Allein letztes Jahr wurde weltweit ein Wachstum von über 60 Prozent registriert.
Was spricht für Green Bonds?
Der Finanzsektor gilt als entscheidender Hebel, um die weltweiten Umweltziele zu erreichen und die dafür notwendigen Transformationen in Sektoren wie Verkehr, Energie oder Telekommunikation zu bewältigen. Grüne Anleihen haben sich dabei als «Verkaufsschlager» entpuppt. Durch sie können Investor*innen konkrete positive Wirkung erzielen. Wichtige Voraussetzung: Es braucht greifbarere Beweise, dass das investierte Kapital einen positiven Unterschied in der Welt erzielt. Gleichzeitig ist, wie für jede festverzinsliche Anlage, ein ausgewogenes Risiko- und Ertragsprofil entscheidend. Positive Wirkung, ohne Abstriche bei Liquidität und Rendite — so lautet das Verkaufsargument.
Während der Laufzeit ihrer Anleihen erhalten Investor*innen den Nachweis über erreichte oder verpasste Umweltziele.
HALTEN GREEN BONDS, WAS SIE VERSPRECHEN?
Die Kritik des Greenwashings hat grüne Anleihen seit ihrer Entstehung begleitet. Unterdessen hat sich ein ausgeklügeltes «Ökosystem» an Regeln und Akteuren herausgebildet, welches das Risiko des Missbrauchs deutlich verkleinert. Einerseits kommen Qualitätsstandards zur Anwendung, andererseits lassen Herausgeber ihre Anleihen durch spezialisierte Ratingagenturen überprüfen. Während der Laufzeit erhalten Investor* innen den Nachweis über erreichte oder verpasste Umweltziele. Zusätzlich hat das Wachstum dieses Segments des Kapitalmarkts die Politik auf den Plan gerufen, welche die Umweltkriterien noch verbindlicher festlegen wird.
Wie investiert man erfolgreich in Green Bonds?
1. Aktive, sorgfältige Auswahl
Gerade in einem so rasch wachsenden Markt müssen Anleger*innen selektiver vorgehen und nur dort investieren, wo für sie die finanziellen Fundamentaldaten sowie die positiven Impacts stimmen. Das Portfolio sollte genügend diversifiziert sein.
2. Verwendung des Kapitals auf Projektebene prüfen
Erfüllen die geplanten Aktivitäten die ihre angestrebten Umweltziele betreffenden Anforderungen? Diese Analyse sollte, soweit möglich, vom Emittenten quantifiziert werden und sich in der rechtlichen Dokumentation für das Wertpapier widerspiegeln.
3. Den Herausgeber der Anleihe prüfen
Wird die Verwendung des Kapitals positiv bewertet, ist als Nächstes auch der Emittent umfassend betreffend Unternehmensführung (Corporate Governance) und Nachhaltigkeit zu bewerten.
4. Dialog während der ganzen Laufzeit
Für die Beurteilung der tatsächlich erzielten Umweltverbesserungen ist ein laufender Dialog mit den Herausgebern unabdingbar.
So investiert Globalance in Green Bonds
Globalance arbeitet für Anlagen in Green Bonds mit ausgewählten, spezialisierten Manager*innen zusammen. Sie stehen im regelmäßigen Austausch mit den Herausgebern der Anleihen. Einer dieser Partner ist NN Investment Partners, welcher verschiedene Green Bond Funds betreut. Dort können wir auf ein ausführliches Reporting über die positive Wirkung dieser Anlagen zugreifen. Beispielsweise sind die jährlich vermiedenen Treibhausgasemissionen die am häufigsten berichtete Kennzahl für die Wirkung von Green Bonds. Im Jahr 2020 wurden für jede Million Euro 300 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.