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SATT WERDEN UND UNSEREN PLANETEN SCHÜTZEN – Keine Utopie, sondern ein realistisches Ziel, wie Lösungen zur Bekämpfung des Welthungers und zur emissionsfreien Nahrungsmittelproduktion zeigen.
Laut UNO-Welternährungsprogramm (WFP) sind weltweit 50 Millionen Menschen von einer Hungersnot betroffen. Der Ukraine-Krieg, fragile Lieferketten und die Klimakrise verschärfen diese Lage zusätzlich. So verhängte Indien Mitte des Jahres ein Exportverbot von Weizen, um die Ernteausfälle zu kompensieren, die aufgrund der Hitzewelle entstanden sind – ein Vorbote der Ernährungsunsicherheit infolge klimatischer Veränderung. Zeitgleich verursachen die Lebensmittelsysteme bis zu einem Drittel der Treibhausgasemissionen und verbrauchen etwa 70 Prozent des Süßwassers. Dies zeigt, dass der gesamte Nahrungssektor eine Transformation benötigt. Denn mit dem prognostizierten Anstieg der Weltbevölkerung auf 10 Milliarden Menschen bis 2050 steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln bei begrenzten Ressourcen.
Weshalb Alternativen sinnvoll sind
Galt Fleisch lange Zeit für viele als unverzichtbar, steigt heute das Bewusstsein, dass vor allem die Tierhaltung ressourcenintensiv ist und deutlich mehr Emissionen verursacht als der Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel. So müssen für ein Kilo Rindfleisch bis zu 20 Kilo Futtermittel produziert werden. Hinzu kommt, dass das von den Tieren ausgestoßene Methan die Atmosphäre über 20-mal so stark aufheizt wie CO2.
Klimaintelligente Pflanzen bringen mehr Ertrag
Laut FAO werden ausreichend Kalorien erzeugt, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Da es jedoch in einigen Ländern an Infrastruktur mangelt, kann die Versorgung isoliert lebender Gemeinden nicht gewährleistet werden. Der Fokus liegt bei der Problemlösung nicht nur auf Nahrungsmitteln, sondern auch auf dem Aufbau von Infrastruktur und gesicherten Lieferketten. In Teilen Afrikas und Asiens fehlt es zudem an landwirtschaftlicher Fortentwicklung. Verbunden mit gravierenden klimatischen Veränderungen, werden die Ernteerträge immer spärlicher ausfallen. Bill Gates verweist in einem Essay darauf, dass mit dem Anbau «klimaintelligenter» Pflanzen und mit dem Einsatz von Prognosemodellen die Nahrungsmittelproduktion gesteigert werden kann. Er fordert deshalb mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung.
Disruption im Markt für Nahrungsmittel?
Die Zukunftsforschenden des Thinktanks RethinkX prognostizieren in ihren Szenarien bis 2035 einen Rückgang der Produktionsmengen der amerikanischen Rindfleisch- und Milchindustrie, inkl. Zuliefermarkt, um fast 90 Prozent. Alternativlösungen beleben bereits heute diesen Markt. Unternehmen wie Aleph Farms produzieren schlachtfreie Rib-Eye-Steaks mittels 3-D-Biodruck und Rinderzellen. Das Schweizer Unternehmen Planted Foods bietet Fleischalternativen aus 100 Prozent natürlichen Zutaten und spart gegenüber der konventionellen Produktion die Hälfte des Wasserverbrauchs sowie zwei Drittel der CO2- Emissionen ein. Und das Berliner Startup Formo plant bereits für 2023 den Markteintritt mit ersten mikrobiellen Käseprodukten. Die Boston Consulting Group schätzt das Umsatzwachstum bei alternativen (pflanzlichen, kultivierten, mikrobiellen) Proteinen von heute 40 Milliarden US-Dollar auf 290 Milliarden im Jahr 2035.
THE GLOBALANCE VIEW
Die radikalen Prognosen von RethinkX im Text weisen die Richtung auf. Auch andere Studien zeigen, dass traditionelle Lebensmittelunternehmen, die sich nicht mit alternativen Proteinen befassen, an der Börse bald unter Druck geraten könnten. Wenn sich alternative Proteine immer mehr durchsetzen, wird das zu Marktanteilsverlusten führen und damit zu sinkenden Börsenkursen. Die Ausrichtung auf zukunftsfähige Konzepte und Alternativen ist gemäß unserer Zukunftbeweger-Philosophie unabdingbar – denn sie lösen die überholten Geschäftsmodelle ab. Deshalb sind wir von Modellen wie Smart Agriculture überzeugt: intelligente Technologien für die Verringerung von Emissionen, die Reduzierung von Düngereinsatz, Ressourceneffizienz und eine zielgerichtete Bewirtschaftung.
Weitere interessante Themen finden Sie in unserem Zukunftbeweger Magazin.